Urlaubsziel Italien

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Hunde aus Italien

Warum italienische Hunde keine Pizza backen können

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Die Begründung, warum Hunde in Italien keine Pizza backen können, ist relativ einfach und lässt sich auch gut auf deutsche Hunde übertragen. Deutsche Hunde können auch keine Kohlrouladen kochen. In der Regel können sowohl italienische Hunde als auch die deutschen den Kühlschrank mit den Zutaten nicht öffnen.

Deutsche, die in Italien Urlaub machen, stellen möglicherweise fest, dass es in Italien viele Hunde gibt, sogar sehr viele. Schätzungen lauten auf 8,7 Millionen Vierbeiner im Jahr 2021. Allerdings sind das nur die offiziell erfassten. Gerade im Süden kommen aber noch zahlreiche teils wild lebende Tiere dazu. Zum Vergleich, in Deutschland sind 10,3 Millionen Hunde bei über 30 Prozent mehr Einwohnern registriert.

Hunde in Italien – Unterschiede zu Deutschland

Bezüglich der Hundehaltung bestehen durchaus Unterschiede zu Deutschland. Da ist zum einen der Umgang mit den Tieren. Stärker als hierzulande sind die Fellnasen Familienmitglieder. Die Zahl der in Deutschland als “Listenhunde” geführten Hunde ist auffallend hoch.

Allerdings besteht die Gefahr bei einem italienischen Am-Staff oder Pitbull eher darin, dass sich sein Opfer tot krault. Der Verfasser dieses Artikels lebt in Norditalien, genauer gesagt in Chioggia. Am Strand tummeln sich alle Rassen, spielen, wollen geschmust werden, nur eines gibt es nicht: Stress.

 

Ich, der Verfasser, habe noch nie in Deutschland solche verschmusten und anhänglichen “Listenhunde” gesehen, wie in Italien.

Man sollte beim Einkauf im Supermarkt auch nicht empört erschrecken, wenn sich ein Hund an der Kasse vordrängelt – Hunde sind in Supermärkten erlaubt.

Auf der anderen Seite wuseln in Italien im Vergleich zu Deutschland aber auch sehr viele kleinere Hunde herum, “taglia piccola” (klein) oder “taglia media piccola”. In diese zweite Größenbezeichnung könnte man Cockerspaniel oder Foxterrier einstufen. Was die Rassen angeht, ist die Bestimmung allerdings häufig eher schwierig. “Fritto Misto” oder “Pizza Capriciosa” wären die Pendants aus der Küche. Gerade Hunde aus Süditalien, die mehr oder weniger wild leben, legen bei der Paarung weniger Wert auf eine bestimmte Rasse der Partner.

Ein Spaziergang am Strand kann schon den Wunsch hervorrufen, selbst mit einem Vierbeiner dort entlangzulaufen. “Papa, schau mal, der ist aber süß. Kaufst du mir auch einen?”

Mit diesem Satz wären wir auch schon mitten im Thema, es geht um die Anschaffung von einem Hund aus Italien.

Züchter oder Adoption?

Vor der Frage der Anschaffung eines Hundes steht natürlich die Frage, ob es unbedingt ein Rassehund sein muss, mit Stammbaum und vielleicht auch noch von Adel, oder ob “Rocky vom Sofa” als Titel ausreichend ist.

Hunde aus ItalienEin Rundgang durch deutsche Tierheime macht schnell eines deutlich. In deutschen Tierheimen finden sich, zum Leid der Verantwortlichen, überdurchschnittlich viele Großhunde mit Verhaltensauffälligkeiten. Die Eltern, die sich von ihrem Nachwuchs am Adriastrand zu einem “ja, wir schauen zu Hause nach einem Hund” haben überreden lassen, verlieren vermutlich schnell den Mut, wenn sie im Tierheim vor Ort zwischen laut bellenden Dobermännern, Rottweilern und Pitbulls durchlaufen.

Um es deutlich zu formulieren, die meisten Hunde in Deutschlands Tierheimen sind als Familienergänzungsmittel und für Kinder völlig ungeeignet.

Im Gegensatz zu italienischen Hunden, die als echtes Familienmitglied gehalten werden, liegt der Grund der Anschaffung bei deutschen Haltern leider in einem gewissen Imponierdrang der Besitzer, ein Umstand, der gerade bei Großhunden immer wieder greift.

Da sind die Erfolgsaussichten, einen echten Familienhund in einem italienischen Tierheim oder über eine Tierschutzorganisation zu finden, deutlich größer.

Bei der Vielzahl der herrenlosen Hunde lautet das Plädoyer ganz klar, dass eine Adoption dem Kauf von einem Züchter auf jeden Fall vorzuziehen ist.

Der Hund am Strand – wie kommt sein Bruder nach Deutschland?

Der Hund am Adriastrand war so süß und vielleicht hat er ja noch einen Bruder? Die Chance, dies herauszufinden, ist eher gering, aber, ganz ehrlich, es gibt noch genügend andere süße Hunde in Italien. Für die Urlauber stellt sich allerdings die Frage, wie der Hund nach Deutschland kommt. Chippen, Impfen, Pass – das während eines Urlaubs auf die Reihe zu bekommen, funktioniert nicht. Es sei denn, der Urlaub dauert vier bis sechs Wochen.

Genau wie in Deutschland gibt es auch in Italien Tierschutzorganisationen. Stellvertretend für diese wollen wir eine etwas näher beleuchten, da sie auch in Deutschland aktiv ist. Die Rede ist von den “Fellnasen Italien”.

Hundevermittlung ItalienDie non-profit Organisation rekrutiert sich ausschließlich aus ehrenamtlichen Mitarbeitern, tätig in Italien, Deutschland und Großbritannien. Ja, auch die Briten haben einen Narren an italienischen Hunden gefressen, vermutlich in der Hoffnung, dass der eine oder andere doch Italienisch kochen kann …

Mit einer Erfahrung, die bis in das Jahr 2000 zurückdatiert, wissen die Organisatoren bestens, wie es um die Einreisebestimmungen von aus dem Ausland adoptierter italienischer Hunde im jeweiligen Zielland bestellt ist. Die Fellnasen sind gechipped, geimpft und in der Regel kastriert oder sterilisiert und mit ein bisschen Glück zweisprachig (Scherz).

Die Adoptivhunde stammen aus Süditalien und werden dort vor Ort bis zur Adoption von Volontären betreut. Ein Blick auf die Übersicht der Vermittlungshunde auf der Homepage zeigt, dass die Bandbreite von Klein bis Groß, von Welpe bis Senior reicht. Wer durch Hunde in Italien im Urlaub dazu inspiriert wurde, sich mit dem Gedanken zu beschäftigen, selbst einen Hund zu halten, findet auf der Facebookseite von “Fellnasen Italien” alle notwendigen Kontaktdaten, einschließlich einer deutschen Telefonnummer. Der bereits erwähnte Verfasser dieses Beitrags hat übrigens selbst über Fellnasen Italien einen Hund adoptiert, allerdings in Italien vor Ort.

 

Autor: Uwe Rabolt

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