Urlaubsziel Italien

Alles rund um Italien als Urlaubsziel

Italienische Mentalität

Die italienische Mentalität – Klischee oder Wirklichkeit?

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Gleich zu Beginn: Man muss in diesem Beitrag nicht alles so ernst nehmen und jedes Wort auf die Goldwaage legen und dies alles mit einem gewissen Augenzwinkern betrachten.

Über die Italiener bestehen viele Klischees: Die Italiener essen überwiegend Nudeln und trinken viel Kaffee, gestikulieren ständig, sie sind laut, benutzen viele sexuell behaftete Ausdrücke und die meisten Söhne italienischer Mütter sind Mamas verwöhnter Liebling auf Lebzeiten.

Wer einmal längere Zeit in Italien verbracht oder gar dort gelebt hat, kommt meist zu der wenig überraschenden Folgerung, dass die meisten dieser Klischees generell der Wahrheit entsprechen.

Die Italiener und die Nudeln

Fakt ist: Es gibt nicht nur unzählige Formen von Nudeln, die alle einen eigenen Namen tragen, sondern diese Formen eignen sich laut Meinung der Italiener auch unterschiedlich gut als Grundlage für verschiedene Soße. So wird Pesto in der Regel nicht mit Fusilli oder Penne serviert, dafür aber mit Troffie.

Nudel - Pixabay

Nudel – Pixabay

Troffie hingegen eignen sich keineswegs, um mit einer schweren Walnusssoße gegessen zu werden, denn dafür nimmt man ausschließlich Pansotti! Die Liste der idealen Kombinationen ist unendlich und für den Ausländer ist es anfangs schon Herausforderung genug, den vielen Nudelnamen bestimmte Formen zuzuordnen.

Zur Mittagszeit werden in jeder Bar und jedem Restaurant ein erster und ein zweiter Gang angeboten. Der erste Gang besteht meistens aus einem Nudelgericht –sei es Troffie al Pesto, Pansotti mit Walnusssoße oder eine andere Kombination. Als zweiter Gang folgt Fleisch mit Gemüse, Fisch oder etwas anderes deftigeres.

Cappuccino am Morgen, Espresso von zwölf Uhr mittags bis fünf Uhr nachts

So sehr Nudeln für die Italiener das erste Grundnahrungsmittel darstellen, so dient Kaffee als beliebtestes nichtalkoholisches Getränk. Dabei wird strengen Sitten gefolgt: Cappuccino trinkt man nur am Vormittag, bis maximal zwölf Uhr mittags, danach ist Espresso angesagt.

Dieser Espresso hat in Italien die Standardbezeichnung ‚Café‘ und wird schnell im Stehen an einer Bar getrunken oder nach dem Essen, auch tief in der Nacht.

Keine Kommunikation ohne Gesten

Die Italiener sind mit dem Klischee behaftet, grundsätzlich mit Händen und Füßen zu reden. Nach längerem Beobachten des durchschnittlichen Italieners stellt sich heraus, dass dies vollkommen wahr ist. Allzu oft werden Worte mit speziellen Gesten ergänzt, die zum Beispiel „wer ist das?“, „was will der von mir?“, „das ist mir völlig wurscht“, „hier ist kein Platz mehr“ und vieles weitere bedeuten.

Manche dieser Gesten sind für den Ausländer dabei nur schwer erlernbar, da die korrekte Ausführung für den Italiener an erster Stelle steht. So hat eine Handbewegung auf der richtigen Höhe, mit dem richtigen Schwung des Handgelenks und dem korrekten Zusammenhalt bestimmter Finger zu erfolgen.

Es ist schwer, die italienische Sprache zu benutzen, ohne früher oder später die begleitenden Gesten nachzuahmen, die zu diesem südlichen Volk gehören wie seine Nudelgerichte und sein Kaffee.

Im Ausland fallen Italiener oft dadurch auf, dass sie sich lautstark unterhalten, nahezu schreien. Wer auch nur ein paar Tage in Italien verbringt, versteht schnell, dass die Italiener nicht nur im Urlaub permanent zu streiten und schreien scheinen, sondern auch im Alltag.

Streiten die Italiener tatsächlich immer?

Nein, natürlich nicht. Sie sind es ganz einfach gewöhnt, sich mit lauter Stimme zu verständigen, ebenso, wie sie Gesten zur Verständigung hinzuziehen. Es gilt, sich ganz einfach daran zu gewöhnen, dass man in einem italienischen Restaurant sein eigenes Wort nicht mehr versteht und auch sonst laut sprechen sollte, wenn man in Italien wirklich gehört werden möchte.

Die meisten italienischen Schimpfwörter beziehen sich auf die Geschlechtsorgane mit ihren vielen verschiedenen Bezeichnungen sowie andere sexuell behaftete Begriffe. Diese Schimpfwörter fließen im Italienischen jedoch ganz selbstverständlich in die allgemeine Sprache ein, ohne immer etwas Negatives ausdrücken zu wollen. Für Frauen gilt diese Ausdrucksweise als unschön, ist aber unter den Männern sehr verbreitet.

Für das grundlegende italienische Schimpfwort ‚cazzo‘, auf Deutsch „Schwanz“, gibt es mindestens zehn weitere Bezeichnungen, und dazu kommen noch lokale Varianten. So ist es in Italien vollkommen normal, aus dem Mund eines Mannes einen Satz wie „Schwanz, was zum Schwanz sagst du, Schwanz?“ zu hören. Schwanz wird dabei mit verschiedenen Begriffen wiedergegeben.

Der Italiener und seine Mamma

Michel Angelo - Pixabay

Michel Angelo – Pixabay

Es ist nicht nur ein Klischee: Die durchschnittliche italienische Mamma hängt an ihrem Sohn und möchte diesem auch am liebsten noch mit 50 Jahren das tägliche Frühstück, Mittag- und Abendessen zubereiten, ihn füttern, baden und vor allem Kummer bewahren. Gerne bezeichnet die italienische Mamma ihren Sohn als ‚bello della mamma‘, „Mamas Schöner“.

Viele italienische Söhne haben Schwierigkeiten damit, sich von ihrer übereifrigen Mamma zu lösen, und häufig führt dies zu Problemen mit Freundinnen und Ehefrauen, denn Italiens Frauen sind im Allgemeinen charakterstark.

Wer also einen Italiener kennenlernt, der mit 30 immer noch bei Mamma lebt, sich von ihr bekochen, die Wäsche waschen und Beziehungstipps geben lässt, sollte sich nicht wundern – dies ist ein weiterer kleiner Teil dessen, was einen „typischen Italiener“ ausmacht.

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